Sure Bets und wie sie richtig angewandt werden können

Es gibt, was das Wetten auf Sportereignisse angeht, eine Vielzahl von verschiedenen Strategien. Sicherlich hat der geneigte Leser auch schon die eine oder andere ausprobiert. Es gibt leicht zu durchschauende Strategien wie die Favoritenwette, aber auch schwer nachzuvollziehende, zumindest für den Anfänger und Laien, wie die Value Bets oder die Sure Bets. In unserem Ratgeber wollen wir etwas tiefer in die Materie einsteigen und schauen, was sich hinter diesen beiden Strategien versteckt und wie auch ein Anfänger mit diesen Möglichkeiten umgehen kann.

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Value Bets

Zunächst einmal wollen wir erörtern, was sich hinter Value Bets verbirgt. Beginnen wir ganz einfach mit der Übersetzung dieses englischen Begriffs. Wahrscheinlich ist das Wörtchen „Bets“ noch das einfachste dabei, hierbei handelt es sich einfach um das ins englische übersetzte Wort „Wetten“. Das Wort „Value“ steht für „Wert“ oder „Wertigkeit“. Das Verb „to value“ bedeutet „bewerten“, „einschätzen“ oder „den Wert schätzen“. Eine Value Bet ist demnach eine werthaltige Wette. Oder auch: Eine Wette, die sich wirklich lohnen kann. Damit ist aus dem Begriff erst einmal abzuleiten, dass es sich um einen sehr empfehlenswerten Tipp handelt.

Value Bets – eine einfache, bildliche Erklärung

Wie jedem Sportwettenfan klar ist, ist die Wettquote ein Ausdruck für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Ereignis eintreten wird. Und je höher die Quote, desto unwahrscheinlicher ist es, dass dieses Ereignis eintreten wird. Beispiel: Eine Wettquote von 2.00, womit der Einsatz verdoppelt werden würden, bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Bestes Beispiel für eine solche Wette finden wir hier: Wenn die Null außer Acht gelassen wird, dann beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel auf einem roten oder einem schwarzen Feld liegenbleibt 50 Prozent. Das bedeutet eine Wettquote von 2.00. Und tatsächlich ist es so, dass Spieler ihren Einsatz verdoppeln, wenn sie mit der Farbe richtiggelegen haben. Wenn aber der Groupier eine Wettquote von 2.1 festlegen würde, sollte die Kugel auf schwarz liegenbleiben, dann wäre die Gewinnchance nicht höher, dafür aber der zu erwartende Gewinn. Damit hätten wir schon unsere Value Bet.

Value Bets finden und berechnen

Allerdings gibt es da einen Haken: Die Wahrscheinlichkeiten am Tisch lassen sich noch relativ einfach berechnen, bei einer Sportwette sind jedoch die Einflussfaktoren sehr viel höher und schwieriger zu berechnen. Somit muss der Sportwette schon eine Ahnung davon haben, ob beispielsweise der SC Freiburg sein Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 gewinnen wird beziehungsweise, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dies passiert. Ein Buchmacher hat jede Menge Datenquellen und Experten zur Verfügung, um eine solche Wahrscheinlichkeit zu Berechnen. Als Sportwetter jedoch stehen wir meist alleine vor diesem Problem. Dennoch kann es gelingen, den Buchmacher mit eigenen Bordmitteln auszutricksen. Wenn wir eine „normale“ Wette platzieren wollen, werten wir die bisherigen Spiele genau aus, schauen auf die Tabelle und legen viel Wert auf die bisher gezeigte Form der beiden Teams. Somit können wir ganz gut entscheiden, bei welcher Mannschaft die Siegchancen höher sind.

Beispiel für eine Value Bet

Dazu ein Beispiel: Wir werten sämtliche uns zur Verfügung stehenden Mittel aus und kommen zu dem Schluss, dass Freiburg die Partie gegen Mainz aller Voraussicht nach gewinnen kann. Denn die Breisgauer haben in unserem Beispiel die letzten drei Heimspiele gewonnen, auch gegen nominell stärkere Mannschaften, und die Rheinhessen müssen auf drei wichtige Stammspieler verzichten. Wir kommen auf eine Siegwahrscheinlichkeit des SC Freiburg von 75 Prozent. Die Chance auf ein Unentschieden liegt bei 15 Prozent und ein Auswärtssieg ist fast schon unmöglich – und liegt bei 10 Prozent. Damit ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:

  • SC Freiburg gewinnt: Wahrscheinlichkeit 75 Prozent
  • Das Spiel endet Unentschieden: Wahrscheinlichkeit 15 Prozent
  • 1. FSV Mainz 05 gewinnt: Wahrscheinlichkeit 10 Prozent

Damit wir eine echte Value Bet finden, müssen wir die entsprechenden Quoten von möglichst vielen Buchmachern finden. Schnell stellen wir fest, dass sich die Quoten meistens kaum voneinander unterscheiden. Doch ab und zu gibt es einen Ausreißer, diesen können wir zu unserem Vorteil nutzen. Diesen müssen wir finden, dann können wir berechnen, ob es sich tatsächlich um eine Value Bet handelt. Wir können folgende Formel benutzen: Quote x Wahrscheinlichkeit in Prozent: 100 = Wertigkeit. Eine Value Bet ist es immer dann, wenn das Ergebnis größer als 1 ist. Ist das Ergebnis kleiner als 1, dann haben wir keine wertvolle Wette vorliegen.

Die Quoten überprüfen und Value Bets ermitteln

Berechnen wir mal anhand unseres Beispiels, wie sich das Ganze verhält: Für das obige Beispiel haben wir bei einem Wettanbieter die Quote von 1.27 für einen Heimsieg gefunden. Daraus errechnen wir also Wettquote 1.27 x Wahrscheinlichkeit 75 = 0,9525. Also handelt es sich hier nicht um eine Value Bet. Für eine Wette auf ein Unentschieden gibt es eine Quote von 6.20 – ebenfalls keine Value Bet, denn 6.20 mal die Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent ergibt nur 0,93. Doch wie sieht es mit einem Auswärtssieg aus? Wir haben für diesen Fall bei einem anderen Wettanbieter eine Quote von 11.00 gefunden – damit liegen wir im Ergebnis bei 1.11 – und haben somit unsere Value Bet gefunden. Damit würde sich diese Wette angesichts der errechneten Wahrscheinlichkeit durchaus lohnen. Entscheiden muss am Ende der Sportwetter selbst. Denn klar ist: Je niedriger die Wahrscheinlichkeit, desto geringer die Chance, die Wette zu gewinnen.

Fazit zu Value Bets

Wir halten also fest, dass eine Value Bet eine Sportwette ist, bei der die Quote höher ist, als es die zu erwartende Wahrscheinlichkeit zulässt. Der Buchmacher unterschätzt also die Wahrscheinlichkeit und setzt die Quote zu hoch an. Bei unserem Beispiel allerdings ist es sehr riskant die Wette trotzdem zu setzen. Es sei denn, uns liegen Informationen vor, die der Buchmacher noch nicht berücksichtigt hat. Vielleicht hat der 1. FSV Mainz 05 einen neuen Trainer eingestellt – ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist.

Sure Bets – eine sichere Wette?

Der Begriff „Sure Bets“ steht für „sicher Wetten“. Doch sollten wir uns nicht von dem Begriff in die Irre führen lassen: Es gibt keine todsichere Wette, niemals. Allerdings lassen sich mit Sure Bets einigen Risiken eliminieren, so dass hiermit sichere Sportwetten durchaus möglich scheinen. Wer will nicht Fußball Wetten sicher gewinnen oder seine Kombiwetten absichern durch so eine Sure Bet? Aber: Wir gewinnen nicht nur deswegen, weil es sich um Sure Bets handelt. Ein bisschen Glück gehört auch bei dieser Strategie mit zum Spiel, so ist das nun mal im Sportwettenbereich. Und: Bevor sich jemand unbedarft auf die Suche nach Sure Bets macht: Einfach ist diese Recherche nicht, aber dazu später mehr. Eines vorweg: Um eine Sure Bet sinnvoll nutzen zu können, sind Konten bei möglichst vielen Sportwettenanbietern notwendig. Denn nur so ist eine Sure Bet denkbar. Das heißt auch, dass bei allen Buchmachern ein entsprechendes Guthaben vorhanden sein muss – was Anfangskapital voraussetzt.

Die theoretische Grundlage

Sure Bets bestehen stets aus zwei oder drei Wetten. Dabei hängt es davon ab, um welchen Sport es sich handelt und ob es nur Gewinner und Verlierer, oder auch ein Remis geben kann. Wir haben uns auf Sure Bets im Fußball konzentriert und behandeln hierbei die 3-Wege-Wette – also Heimsieg, Auswärtssieg oder Unentschieden. Und genau hier gibt es einen Weg, mit dem der Sportwetten im Plus landen kann. Es muss dabei bei drei verschiedenen Buchmachern jeweils auf eine der drei Möglichkeiten getippt werden. Damit ist schon mal sichergestellt, dass es auf jeden Fall einen Gewinn gibt, egal, wie das Spiel am Ende ausgehen wird. Die anderen beiden Wetten gehen jedoch verloren. Der Gewinn aus der einen Wette muss also höher sein als der insgesamt getätigte Einsatz – bei allen drei Wetten. Doch wie können wir eine Sure Bet überhaupt ermitteln und finden? Das Prinzip sieht wie folgt aus: Der Sportwette macht es sich zunutze, dass alle Buchmacher beim Festlegen der Quote eine andere Strategie haben. Es gibt Buchmacher, die höhere Quoten auf Favoritensiege anbieten als andere, und Anbieter, die für Unentschieden oder Außenseitersiege höhere Quoten anbieten. Die drei Wettmöglichkeiten müssen bei Sure Bets also so miteinander kombiniert werden, dass am Ende immer ein Gewinn übrig bleibt. Wie schon beim Beispiel der Value Bets kommen wir um ein wenig Mathematik nicht herum.

Sure Bets richtig berechnen

Schauen wir uns an, wie Sure Bets berechnet werden. Es gibt hier den sogenannten Profitfaktor. Damit ein Buchmacher Gewinn erwirtschaften kann, liegt dieser über 100 Prozent. Wird der Faktor geringer, dann ist es eine Sure Bet. Wir müssen also den Wert 100 durch die Quote der verschiedenen Ausgänge teilen und am Ende wieder miteinander addieren. Die Formel hierfür lautet: (100 : Quote 1) + (100: Quote 2) + (100: Quote 3) = Profitfaktor. Ein Beispiel zur Verdeutlichung, mit einem Bundesligaspiel. Wir schauen uns ein fiktives Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und der TSG 1899 Hoffenheim an. Wir ermitteln folgende Beispielquoten:

  • Borussia Mönchengladbach siegt Wettquote 9,70 bei Buchmacher A
  • Das Spiel endet Unentschieden Wettquote 4,63 bei Buchmacher B
  • 1899 Hoffenheim gewinnt Wettquote 1,57 bei Buchmacher C

Nun geht es an die Berechnung: (100 : 9,70) + (100: 4,63) + (100: 1,57) = Profitfaktor: (10,31) + (21,61) + (63,70) = 95,62. Der Gewinn liegt in diesem Fall bei circa 4,38 Prozent (100 – 95,62). Ein genauer Wert kann hier nicht angegeben werden, da beim Einsatz unter Umständen noch Korrekturen vorgenommen werden müssen.

Die Einsätze richtig verteilen

Damit haben wir den ersten Schritt gemacht, wir haben Quoten ausgemacht, mit denen wir arbeiten können. Nun müssen wir die Einsätze so verteilen, dass es am Ende einen Gewinn gibt. Der Einsatz muss prozentual auf die verschiedenen Ereignisse verteilt werden. Hierfür gibt es ebenfalls eine mathematische Formel: (100 : Profitfaktor) x (Gesamteinsatz : Quote 1) = Einsatz 1; (100 : Profitfaktor) x (Gesamteinsatz : Quote 2) = Einsatz 2; (100 : Profitfaktor) x (Gesamteinsatz : Quote 3) = Einsatz 3. Angenommen wir möchten einen Gesamtbetrag von 50 Euro einsetzen, dann würde sich die Rechnung wie folgt gestalten:

  • (100 : 95,62) x (50 Euro : Quote 9,70) = 5,39 Euro Einsatz
  • (100 : 95,62) x (50 Euro : Quote 4,63) = 11,30 Euro Einsatz
  • (100 : 95,62) x (50 Euro : Quote 1,57) = 33,31 Euro Einsatz

Nun lässt sich errechnen, wie der Wettgewinn für die einzelnen Ergebnisse ausfällt. Je nachdem ob Gladbach oder Hoffenheim gewinnt oder die Partie mit einem Unentschieden endet.

  • Quote 9,70 bei Buchmacher A x 5,39 Euro Einsatz = 52,28 Euro Gewinn
  • Quote 4,63 bei Buchmacher B x 11,30 Euro Einsatz = 52,31 Euro Gewinn
  • Quote 1,57 bei Buchmacher C x 33,31 Euro Einsatz = 52,30 Euro Gewinn

Damit haben wir eine Sure Bet sicher und perfekt gesetzt. Egal, wie das Spiel ausgeht, wir haben immer einen Gewinn von über 50 Euro – also mehr, als wir insgesamt eingesetzt haben. Der Gewinn ist klein, aber durchaus nicht zu verachten. Es sollte nun jedem klar sein, dass Sure Bets nur unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren, die allesamt nicht für Einsteiger und Anfänger geeignet scheinen:

  • Es werden jede Menge Wettkonten bei verschiedenen Buchmachern benötigt
  • Es müssen hohe Einsätze gemacht werden, damit es sich auszahlt
  • Es müssen möglichst viele Wetten getätigt werden – eine Sure Bet in der Woche lohnt sich nicht

Es wird also jede Menge Startkapital benötigt, damit sich das Ganze überhaupt lohnt und rechnet. Und eine Warnung: Bei einer 3-Wege-Wette kommt es natürlich häufiger vor, dass zwei der drei erforderlichen Wettquoten von ein und demselben Wettanbieter angeboten werden. Auf keinen Fall sollte das so durchgeführt werden. Denn bei zwei unterschiedlichen Wetten auf das gleicher Ereignis kann der Wettanbieter die entsprechende Wette annullieren und schon wird nichts mehr aus dem Gewinn durch Sure Bests. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Wettanbieter nicht ein und demselben Unternehmen angehören – auch in diesem Fall kann es zu Annullierungen und im schlimmsten Fall sogar zu Ausschlüssen kommen. Denn kein Wettanbieter sieht es gerne, wenn Sure Bets gesetzt werden. Es ist außerdem darauf zu achten, dass vor dem Platzieren einer Sure Bet keine Zeit mit Registrierungen und Einzahlungen verloren geht. Denn es kann passieren, dass die ersten beiden Wetten zu den Wunschquoten platziert werden, der dritte Wettanbieter seine Quote aber inzwischen nach unten korrigiert hat. Dann wäre die Sure Bet geplatzt. Also: Registrieren und Einzahlen auf jeden Fall vor dem Setzen der Sure Bet erledigen!